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Ist die Zeit der App Entwicklung vorbei?

Wir bekommen häufig die Frage, ob das Zeitalter der App Entwickler*innen jetzt vorbei ist. Der Vormarsch an KI wird doch sicherlich irgendwann dazu führen, dass wir keine Software Entwickelnden mehr brauchen?

Wir glauben, das dauert noch ein Weilchen. Viel interessanter finden wir die Frage: Ist das Zeitalter der Smartphone-Apps bald vorbei?

Tatsächlich erleben wir gerade den Anfang eines grundlegenden Paradigmenwechsels von der App-zentrierten hin zur Assistenz-gesteuerten Interaktion. Das ist auch kein Wunder und wir haben uns das als Branche auch etwas selbst zuzuschreiben: Wenn UX immer nur ein Nachgedanke ist, sind User halt auch nicht sehr beeindruckt davon.

KI-Chatbots bieten jetzt schon eine großartige UX. So gut, dass immer weniger User die Google Suche benutzen und immer mehr User sich die UI von Software Programmen mit ChatGPT erklären lassen - weil sie halt nicht selbst erklärend ist.

KI-first statt App-first

Immer mehr Geräte setzen auf AI-first Interfaces: Sprachsteuerung kombiniert mit visuellem Feedback, verankert in der realen Welt. Ob Smart-Earbuds mit eingebautem Assistenten, oder AR-Brillen, die Informationen direkt in unser Sichtfeld projizieren – die Richtung ist klar: weniger App-UI, mehr natürliche Interaktion.

In diesem Kontext wirkt das klassische App-Konzept überholt. Warum eine App durchforsten nach dem gut versteckten "Abonnement kündigen" wenn ich einfach sagen kann: „Kündige bitte meinen Vertrag“ – und der Assistent erledigt alles im Hintergrund? Die Interaktion wird effizienter, menschlicher und entlastet den User kognitiv.

Und warum ein Smartphone in der Hand halten, wenn auch eine Brille, Uhr oder Earbuds es ermöglichen, die Hände frei zu halten?

Ist die Zeit der App Entwicklung vorbei?

Apple denkt voraus – mit Design

Ein interessantes Signal setzt Apple mit dem neuen „Liquid Glass“-Design, das auf der WWDC 2025 vorgestellt wurde. Transparente, lichtbrechende UI-Elemente, die sich dynamisch in den Kontext einfügen, schaffen eine Designästhetik, die förmlich verschwimmt. Auch wenn es technisch „nur“ eine neue Optik ist, markiert es philosophisch einen klaren Schritt: Interfaces sollen weniger auffallen, sich zurückziehen – und vielleicht irgendwann ganz verschwinden.

Was bedeutet das für App-Entwickler*innen?

Die gute Nachricht: App-Entwicklung wird nicht überflüssig – sie wird transformiert.

Wir bei Cuckoo Coding sehen einen spannenden Shift: Weg von der Entwicklung einzelner Screenflows, hin zur Konzeption modularer Funktionen und APIs, die von KI-Agents genutzt werden können. Statt UI-Layouts zu basteln, geht es künftig darum, sinnvolle, kontextfähige Funktionen zu definieren – und diese über verschiedene Interfaces hinweg bereitzustellen.

Gleichzeitig bleibt UX Design essenziell – denn auch ein KI-System braucht eine durchdachte Struktur, klare Sprache und ein Verständnis für menschliche Bedürfnisse. Nur eben nicht mehr in Form von Buttons und Slidern, sondern in Form natürlicher, intelligenter Interaktion.

Fazit: Nicht das Ende, sondern ein Neustart

Nein, die Zeit der Apps ist nicht vorbei – aber sie könnte sich grundlegend wandeln. Dieser Wandel kann neue kreative Spielräume eröffnen, neue technologische Möglichkeiten und fordert uns als Entwickler*innen heraus, unser Handwerk weiterzuentwickeln.

Wir bei Cuckoo Coding sind gespannt, wie sich diese neue Ära entfaltet – und freuen uns darauf, sie aktiv mitzugestalten.

Ist die Zeit der App Entwicklung vorbei?